


Entwurf Schießer Feinripp
Glückstaler, Kassenpons, 2020
Torten-Tablet, 2020, Öl
TO BE OR
Mein Verhältnis, unser Verhältnis zu dieser Welt ist nur scheinbar romantisch, nur scheinbar liebevoll. Tatsächlich ist es egoistisch, ist getrieben vom Streben nach dem nächsten Mehr-Schöner-Besser und der Ausbeutung unserer Mitwelt.



TO BE OR 2022, Kassenbons, Acrylbinder, Holzstange, Draht, 200 x 380 cm
Wir stehen vor der riesigen Herausforderung, die Konsequenzen unseres Handelns zunächst überhaupt anzuerkennen und zu akzeptieren. Ich wähle bewusst den Begriff „Mitwelt“ anstelle von „Umwelt“, denn „Umwelt“ suggeriert eine Trennung zwischen uns und dem, was uns umgibt. „Mitwelt“ hingegen betont, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und dass alles, was wir in dieser Mitwelt tun, uns direkt betrifft.



Schauschön, 2018, Pappiertüte, Hygienehandschuh, Öl
Bleibt was, Kassenbons, 2017, 700 x 250 cm
Abgepackt, Verpakungskarton, Öl, 2018
Die Vorstellung, dass wir uns die Welt untertan machen können, ist längst überholt. Diese verachtende Denkweise zerstört nicht nur kreative Prozesse, sondern auch unsere Gemeinschaft und unsere Handlungsmöglichkeiten. In einer Zeit, in der die Konsequenzen unseres Handelns die Zerstörung unserer biologischen Art befeuern, habe ich mich an einen Film erinnert (Watergate), in dem an einem dunklen Ort der Tipp gegeben wurde: „Folgen Sie der Spur des Geldes“. Warum also nicht erst einmal den Spuren des eigenen Geldes folgen?



Glückliche Tüte, 2018, Milchverpackung, 22 x 35 cm
Glückliche Tüten, 2018, Milchverpackung, 22 x 35 cm
Glückliche Tüten II, 2019, Verpackungen, 12 x 135 cm
Es ging mir darum, die komplexen Beziehungen zwischen mir, meinem Konsumverhalten und der Mitwelt zu erkunden. Die Beobachtung meines eigenen Konsums hat in mir eine beunruhigende Erkenntnis ausgelöst – eine Erkenntnis, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch befreiend war.
Mit meinen Arbeiten möchte ich zu einer nicht zwingend ernsthaften Selbstreflexion ermuntern, als schaue man morgens in den Spiegel und denkt: jetzt ist es Zeit innezuhalten. Kunst hilft, Verbindungen zwischen unserem individuellen Verhalten und den größeren ökologischen und sozialen Zusammenhängen zu erkennen. Ich wünsche Ihnen einen nachfragenden Blick in den Spiegel